«Farbpaletten» von Barbara Derungs
Ein Portrait
Die ausgebildete Ernährungsberaterin wuchs im «Textilland» St. Gallen auf und wohnt heute in Zürich.
Fasziniert vom kreativen Nähen ihrer Mutter war der erste Berufswunsch eine Schneiderlehre.
Schon früh, ab dem ersten Zahltag, sparte sie für eine eigene Nähmaschine und kaufte diese kurzerhand 2 Jahre später.
Die Nähmaschine kam dann aber erst nach Lehr-und Wanderjahren in Lausanne, St. Gallen und Zürich in den Einsatz, als sie mit 29 Jahren eine Kollegin kennenlernte, die sie in die Fachschule Viventa zum Patchwork Kurs mitnahm.
Beeindruckt vom Arbeiten mit grossem Mix an Stoffen, seien es Coupons von Inneneinrichtungsgeschäften, alten Materialien, Spitzen, Resten aller Art, Vorhangstoffe, alten Taschentüchern usw. wurden es mehr als 20 Jahre mit dem Besuchen der Mittwochabendkurse.
Diese Bewunderung für die Werke, die Möglichkeiten und die Techniken, welche die Kursleiterin Susan Gehrig -Meili vermittelte, förderten ihre Kenntnisse im exakten Arbeiten, im Entwerfen von persönlichen Mustern und im Erforschen der Farbkombinationen.
Seit 2004 ist sie Aktivmitglied der Neftiquilter und im selben Jahr trat sie auch dem Verein patCHquilt bei.
Ihre besondere Erinnerung gilt der Ausstellung in Murten.
Die Künstlerin erzählt uns weiter, dass über die Jahre auch viele Freundschaften entstanden sind, und man heute gerne miteinander Erfahrungen austauschen kann, um dann gemeinsam, kreative Projekte zu realisieren.
Sie besuche regelmässig Kurse oder Workshops mit bekannten oder weniger bekannten, nationalen oder internationalen Kursleiterinnen, um immer wieder neue Ideen und Motivationen zu erhalten und weitere Materialien und Techniken kennen zu lernen.
Das Sticken sei so eine neu gelernte Technik, welche sie mit Einbezug von eigenen Akzenten anwende, um so ihre Werke, ob gross oder klein, sehr persönlich zu interpretieren und darzustellen.
In diesem Zusammenhang meint sie auch, dass das Maschinenquilten für sie noch immer eine grosse Herausforderung bedeutet. Im Einklang mit der Maschine zu werken und die erforderliche Lockerheit zu finden, das übt sie regelmässig auf ihren «Musterplätzen».
Barbara legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Für sie ist kein Material wertlos. In ihrem Atelier finden sich allerlei Trouvaillen, welche sie beim Aufräumen oder beim Durchschauen zu neuen Ideen inspirieren.
Seit 2 Jahren pensioniert, hat sie ihre Kaderverantwortung in einer Schweizer Privatbank nun mit einer anderen Herausforderung getauscht. Die grosse Leidenschaft, das Patchwork, sowie das Werken mit Textilien begleiten sie täglich. Das Hobby ist neben vielen anderen Beschäftigungen zum neuen Lebensinhalt geworden.
Weitere Bilder finden wir in der Galerie
Das Interview führte Regula Affolter für patCHquilt im Juni 2024